Laufende Seminare

Die Entstehung der Werte und die Entwicklung der Wertphilosophie

Die Auseinandersetzung mit Werten sieht sich an mehreren Fronten mit skeptischen Einwänden konfrontiert. Wenn schon nicht der Vorwurf erhoben wird, hoffnungslos altmodisch oder konservativ zu sein, so besteht der Argwohn mancher liberaler und postmoderner Kritiker darin, dass jeder Diskurs über Werte einen Versuche darstelle, anderen Werte aufzuoktroyieren. Demgegenüber bevorzugt die liberale Tradition eine Orientierung aller an wertfreien Prozeduren einer friedlichen Kooperation und Kommunikation, wobei diesem Kommunikationsparadigma – wie die anerkennungstheoretische Kritik (Charles Taylor, Axel Honneth) zeigt – jedoch Wertgesichtspunkte und Leitvorstellungen zugrunde liegen, die zumeist unsichtbar und unangesprochen bleiben. Die Wertphilosophie, die im Sinne der Systematik der Werte als zunehmend steril und weithin als obsolet betrachtet wurde und einen kaum mehr weiterverfolgten Arbeitsbereich darstellte, ist mit Charles Taylor wieder in den Diskurs mit anderen philosophischen Richtung eingetreten und verbindet sich mit einer inter-subjektiven Theorie der Identitätsbildung.
 

Wertekompetenz in Zeiten von Vielfalt und Veränderung

Gesellschaftliche Wertekompetenz (Modul 1)

Wie entstehen Werte? Was sind Werte überhaupt? Welche Menschenbilder liegen ihnen zugrunde? Menschenrechte als Grundwerte, Europäische Werte, Werte als Grundlage von Identitätskonstruktionen, Ursachen von interkulturellen Wertkonflikten, Wertewandel im Geschlechterverhältnis

Persönliche Wertekompetenz (Modul 2)

Bewusstmachung der eigenen Werthaltungen, persönliche Wertehierarchie, Rollenerwartungen und damit einhergehende Wertekonflikte, Werte und Persönlichkeit, Werte als Motivationsfaktor, Selbstwertproblematik, Sensibilisierung für die eigenen Identitätskonstruktionen

Verschränkung von persönlicher und gesellschaftlicher Wertekompetenz (Modul 3)

Erkennen und Analysieren von diskriminierenden Situationen, sinnvolle Einstellung und persönliche Werthaltung in der Kommunikation mit anderen, Umgang mit Rollenkonflikten, die aus Wertekonflikten resultieren, Entwicklung persönlicher Konfliktlösungsstrategien, interkulturelle Wertekompetenz, Umgang mit Verschiedenheit, Chancen und Grenzen von Wertekonflikten.

 

Diversity und Wertemanagement. Aktuelle Konzepte der Unternehmensethik

Finanz- und Wirtschaftskrise haben einmal mehr die Frage nach der ethischen Verantwortlichkeit von Unternehmen und nach der Beziehung zwischen Ethik, Ökonomie und Politik in den Vordergrund gerückt. Die Reputation und Glaubwürdigkeit ganzer Branche oder gar der Wirtschaft insgesamt scheinen auf dem Spiel zu stehen (Legitimation unternehmerischen und marktwirtschaftlichen Handelns).
Die Einsicht, dass eine gute Wirtschafts- und Unternehmenspraxis auf der Basis moralischer Werte und Ansprüche ruhen muss, ist nicht neu. Große Unternehmerpersönlichkeiten haben stets gewusst, dass ihre Firmen auch eine soziale und moralische Verantwortung wahrzunehmen haben. Die Tugend der einzelnen Person, ihre moralische Überzeugungen und Werte sind entscheidende Pfeiler eines gelingenden Wertemanagements, aber nicht die einzigen und vor allem – sie reichen heute nicht mehr aus. Die Globalisierung der Märkte bringt es mit sich, dass ohne die Stützung durch institutionelle Maßnahmen wie Werte- oder Ethikmanagementsysteme, die auf die Schnittstelle zwischen Individuum und Organisation abzielen, der Einzelne mit seiner individuellen Moral sehr schnell an Grenzen der Überforderung und Nicht-Realisierbarkeit gerät. 

 

Internationale Konferenzen

Seit seiner Gründung war das Institut für Axiologische Forschungen regelmäßig Veranstalter oder Mitveranstalter verschiedener internationaler Tagungen und Konferenzen, unter anderem die Konferenzen "Werte und Rechte in Zeiten der Krise / Values and Rights in a Time of Crisis", "Wertewandel? - Europas Werte im Wandel der Zeit", "Rights And Values In Expanding Europe: A Mutual Enrichment Through Different Traditions", "Jean-Paul Sartre, kritischer Denker 'moderner Zeiten'",  "Philosophie, Interpretation, Verantwortung: Phänomenologische und hermeneutische Perspektiven" u.a.